Prof. Dr. Stefan W. Hell, Nobelpreis Chemie
im Gespräch mit Prof. Dr. Jürgen Kluge, Vorsitzender der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen
Am Samstag, 11. Mai um 20.00 Uhr (Eintritt frei), erwartet alle Interessierten ein hochkarätiges Gespräch: Jürgen Kluge wird Stefan W. Hell zu seinem Leben und seiner Forschung befragen.
Generationen von Physikstudenten paukten das Gesetz von Abbes Auflösungsgrenze, das besagt, dass Lichtmikroskope bei einer halben Wellenlänge des verwendeten Lichts an ihre natürliche Grenze stoßen. Der Physiker und Optiker Ernst Abbe hatte dieses Gesetz um 1870 entdeckt.
Stefan Hell wollte dieses Dogma nicht akzeptieren und entwickelte eine besondere Form des Lichtmikroskops, das mit Fluoreszenz-Farbstoffen arbeitet und einzelne Strukturen markiert, die dadurch sichtbar unterscheidbar werden. Bei der von ihm erfundenen und zur Anwendungsreife entwickelten STED-Mikroskopie ist die Auflösung nicht länger durch die Lichtwellenlänge begrenzt.
Im Gespräch mit Jürgen Kluge wird Stefan Hell erklären, wie er auf die Idee gekommen ist ein STED-Mikroskop zu entwickeln und damit der Lichtbeugung ein Schnippchen zu schlagen, wie STED-Mikroskopie funktioniert und warum das für die Erforschung von Krankheiten und die Entwicklung von Medikamenten ein bahnbrechender Schritt war.
Stefan W. Hell (Jahrgang 1962) studierte in Heidelberg Physik. 2014 erhielt er „für die Entwicklung der hochaufgelösten Fluoreszenz-Mikroskopie“ gemeinsam mit Eric Betzig und William E. Moerner den Nobelpreis für Chemie.
Stefan Hell arbeitete am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg und an der Universität Turku in Finnland. Von Turku wechselte Hell 1997 als Leiter einer Max-Planck-Nachwuchsgruppe an das Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie in Göttingen. Er wurde 2002 als Direktor an das dortige Institut berufen und zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft ernannt. Von 2003 bis 2017 war er auch Leiter der Kooperationsabteilung Optische Nanoskopie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg. Seit 2016 ist er zugleich Direktor am MPI für medizinische Forschung in Heidelberg.
Die Veanstaltung ist kostenfrei.
Treffpunkt: Kaamp-Hüs, Hauptstraße 12, 25999 Kampen
Beginn der Veranstaltung: 20.00 Uhr